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Lieblingskühe - SINA die Stierenmutter
TORO Serie "Lieblingskühe"|04.07.2024

Lieblingskühe - SINA die Stierenmutter

Die beliebte Kuh aus dem Entlebuch ist gerade zum zweiten Mal in Ins.

Jutta Berger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Es gibt Kühe, die haben viele Fans. SINA vom Zuchtbetrieb Studer, Schüpfheim, zählt zu diesen. Auch Sire-Analyst Werner Duss schätzt diese Kuh sehr: «SINA stammt aus einer gezielten Paarung von uns im Jahr 2010», erinnert er sich, «in ihrer Abstammung findet man viele erfolgreiche Schaukühe und Stierenmütter. Ihre Urgrossmutter DONAU gewann 2006 sogar den Nationalsieg auf der BRUNA.»

Nachhaltige Kuhfamilie

Der Braunviehspezialist rühmt die Kuhfamilie als eine der bekanntesten der Schweiz. Werners Einschätzung gilt dabei nicht nur SINAs Pedigree, sondern auch ihrer Nachzucht – sowohl in erster, zweiter als auch dritter Generation. «Ich bin vor allem begeistert davon, wie nachhaltig diese Kühe ihre Leistung steigern und so wirklich hohe Lebensleistungen erreichen – und das durchweg mit einem Spitzen-Exterieur.»

Gefragte Söhne

Deshalb freut sich Werner Duss über die Stiere, die Swissgenetics aus dieser Familie ankaufen konnte: «Momentan haben wir von SINA zwei direkte Söhne bei uns im Einsatz. Seit drei Jahren gibt es den bereits nachzuchtgeprüften AMIR, und von Optimis-Stier OWEN haben mittlerweile die ersten Töchter gekalbt. Wir warten gespannt auf deren Entwicklung im Lauf ihrer Laktation.»

Der Züchter über seine Kuh

Besitzer der 13-jährigen SINA ist Pirmin Studer, der sie so beschreibt: «Mir gefällt vor allem ihre Funktionalität. Sie hat einen sehr guten Leistungsausweis mit mittlerweile über 96’000 Liter produzierter Milch, ist immer noch topfit und passt einfach perfekt zu unserem Betrieb.» Doch es gibt auch einen Wermutstropfen: SINA wurde in ihrer letzten Laktation nicht mehr trächtig. «Deshalb entschieden wir uns, sie nach Ins zu bringen, um Embryonen produzieren zu lassen. Dass sie dort nur Galtkühe nehmen, ist zwar grundsätzlich ein Nachteil. Aber SINA war sowieso schon am Laktationsende. Also bedeutete das kein Problem. Ein riesiger Vorteil der Embryostation ist, dass man die Kuh dort hinfährt und sich anschliessend um nichts mehr kümmern muss. Das Team übernimmt den Rest. Das schätze ich sehr.»

Legende der Viehzucht

Auch in Ins hat SINA ihre Fans. Betriebsleiter Bruno Mani schwärmt besonders von ihrer Persönlichkeit. «Mit solchen Legenden der Viehzucht schaffen zu dürfen, macht unseren Job auf der Embryostation besonders», sagt er, «diese Kühe sind alle sehr gut im Handling, lassen sich problemlos anfassen und halftern. SINA ist zudem sehr selbstbewusst und will durchaus umsorgt sein.» Die älteren Damen sind in Einzelboxen untergebracht und erhalten Auslauf auf einer kleinen Weide. «Zurzeit sind die Ställe leider noch provisorisch», gibt Bruno zu, «wir hoffen, dass wir in den nächsten Monaten endlich die Bewilligung für den geplanten Kompoststall erhalten. Dort wollen wir die Spenderinnen und auch Empfängerrinder zukünftig unterbringen. Allerdings fehlt uns dazu noch das Okay der Behörden.»

Erfolgreiche Embryoproduktion

Studer’s BS Sirkan SINA ist zurzeit zum zweiten Mal beim Team um Bruno Mani in Obhut und wird auf die Eizellpunk­tion vorbereitet. Im letzten Sommer konnte das IVP-Team von ihr insgesamt 38 Embryonen mit verschiedenen gesexten Anpaarungen produzieren. «Wir wollten unbedingt noch mehr weibliche Nachzucht aus dieser interessanten Kuh haben. Deshalb wurden die Embryonen bisher auch ausschliesslich bei uns auf dem Betrieb eingesetzt», sagt Züchter Pirmin Studer, «die ersten Kälber werden im Herbst zur Welt kommen.» Je nach diesjährigem Resultat kann er sich vorstellen, auch Embryonen zum Verkauf anzubieten. Seine grosse Hoffnung ist, dass SINA trächtig aus Ins ins Entlebuch zurückkehrt. Im letzten Jahr hat dies leider nicht geklappt – aber die Daumen sind gedrückt!

Bruno Mani mit Studer’s BS Sirkan SINA

Lieblingskuh SINA ist Mutter der beiden BS-Stiere OWEN und AMIR

Studer’s BS O Malley OWEN
Bild: © KeLeKi
Studer’s BS Arrow AMIR
Bild: © KeLeKi