Besamungstechniker/in - Beruf mit vielen Facetten
Der Beruf Besamungstechniker/Besamungstechnikerin ist sehr vielseitig. Ein Beruf mit vielen Facetten. Er verlangt neben technischem Geschick und analytischem Denken eine genaue und kundenorientierte Arbeitsweise sowie verkäuferisches Flair.
Das macht den Alltag interessant und den Beruf für viele zum Traumjob. Gute Fingerfertigkeit und ein breites Fachwissen sind im Besamungsdienst stark miteinander verknüpft.
Diese Vielseitigkeit erfordert aber auch ein hohes Mass an Flexibilität.
Wichtige Eigenschaften
Besamungstechniker und –technikerinnen brauchen daher folgende Eigenschaften für eine gelungene Ausbildung und ein erfolgreiches Berufsleben:
- Sie können gut mit Menschen umgehen
- Sie haben grosses Interesse am Verkaufen
- Sie sind tierlieb und haben Interesse an der Landwirtschaft
- Sie haben das «Züchtervirus» und ein Auge für gute Kühe
- Sie fahren gerne Auto bei Wind und Wetter, auch am Wochenende
- Sie arbeiten selbständig und verantwortungsbewusst
- Sie sind genau, wenn sie ihre geleistete Arbeit dokumentieren und aufzeichnen müssen
- Sie bilden sich gerne weiter und lernen interessiert immer wieder Neues.
Ein idealer Betriebspartner
Besamerinnen und Besamer beraten nicht nur in Zucht-, Besamungs- und Genetikfragen. Sie sind für ihre Kunden der erste Ansprechpartner für Fragen rund um das Angebot von Swissgenetics und vermitteln bei Bedarf den Kontakt zu weiteren Dienstleistungen wie SmartFarming oder Anpaarungsplanung. Durch den Verkauf von Produkten aus dem Sortiment der Hoflieferprodukte bietet der Besamer seinen Kunden Tipps und Lösungen, um möglichen Problemen im Stall vorzubeugen.
Vorangegangene Ausbildung
Damit der Ausbildung bei Swissgenetics nichts im Weg steht, braucht es vorab
entweder
- eine Ausbildung als Landwirt/in
oder
- eine Ausbildung in einem mit der Landwirtschaft verwandten Beruf, z.B. als Tiermedizinische Praxisassistent/in oder Milchtechnologe/in
oder
- einen Nachweis über eine mindestens vierjährige Tätigkeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Viehhaltung.
Lehrgang für den Besamungsdienst bei Swissgenetics
Swissgenetics bildet jährlich neue Besamungstechniker/innen (deutsch und französisch) aus.
Die Lehrgänge starten dabei jeweils Mitte August und schliessen gegen Ende des Jahres ab.
Gesetzliche Grundlagen
Swissgenetics ist nicht frei in der Gestaltung der Ausbildung. Die Tierseuchenverordnung der Schweiz bildet die gesetzliche Grundlage. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist die akkreditierende Stelle, die die Ausbildung anerkennt und Bewilligungen erteilt.
Näheres ist in den technischen Weisungen über die Ausbildung der Besamungstechniker/Innen des BLV geregelt.
Swissgenetics ist eine vom BLV anerkannte Ausbildungsstätte für die künstliche Besamung.
Breite Ausbildung
Wer überbetrieblich besamen will, muss bereits in einer fundierten Ausbildung die erste hohe Hürde meistern. Bei Swissgenetics durchlaufen angehende Besamer/innen deshalb eine 20-wöchige Ausbildung im In- und Ausland.
Theoretischer Unterricht
Zu Beginn der Ausbildung gilt es, sich mit den Anforderungen und Arbeitsabläufen in der Samenproduktion und dem Besamungsdienst vertraut zu machen.
Übungen mit Schlachtorganen
Um die Geschlechtsorgane und insbesondere die Gebärmutter richtig und sicher beurteilen zu können, werden anatomische und physiologische Grundkenntnisse erworben.
Praktische Arbeit im Stall
Besamungstechniker/-innen verbringen bereits in den ersten beiden Wochen der Ausbildung viel Zeit im Stall und an den Kühen, damit von Beginn jeder Griff an und in der Kuh sitzt.
Fünf Wochen Deutschland
Damit die Auszubildenden möglichst viel am Tier üben können, reisen sie nach den ersten beiden Einführungswochen für fünf Wochen nach Deutschland an eine anerkannte Ausbildungsstätte.
Ihnen stehen genügend landwirtschaftliche Grossbetriebe zur Verfügung, so dass die Auszubildenden täglich üben können.
Das Handling von Tieren
Den Umgang mit Samendosen
Die Samenübertragung
In der breitgefächerten Ausbildung wird aber auch theoretischer Unterrichtsstoff in den Fächern Hygiene, Seuchenlehre, sanitarischen Vorschriften, Brunstbeobachtung, Beurteilung der Besamungstauglichkeit, Fütterung, Herdenmanagement und Bestandesfruchtbarkeit vermittelt.
Am Schluss der Ausbildung in Deutschland werden alle Fächer geprüft – eine wichtige Voraussetzung zur Erlangung des Berufsdiploms und zur späteren Festanstellung bei Swissgenetics.
Als Profi starten
Wer die Prüfung im Ausland bestanden hat, vertieft seine erworbenen Kenntnisse während eines dreimonatigen Praktikums in der Schweiz. Dabei bildet der praktische Einsatz im Feld einen wichtigen Schwerpunkt.
Mit erfahrenen Besamungstechnikern geht’s zusammen auf die Besamungstour. So können sich die Auszubildenden schrittweise auf die eigenständige Arbeit vorbereiten und wir stellen sicher, dass die angehenden Besamungstechniker und –technikerinnen erst dann selbständig auf Besamungstour gehen, wenn sie das Handwerk beherrschen.
Dies garantiert eine gute Arbeitsqualität und einen hohen Besamungserfolg.
Nie ausgelernt
Mit Abschluss der Ausbildung hat es sich aber noch lange nicht ausgelernt. Mit dem Wandel in der Landwirtschaft und neuen Entwicklungen in der künstlichen Besamung ändern sich auch die Anforderungen an den Besamungsdienst.
Deshalb muss bei Swissgenetics jeder Besamer jährlich für mindestens zwei Tage in die Weiterbildung. Neben den züchterischen und besamungstechnischen News wird dabei kontinuierlich auch das Wissen im Bereich der Fruchtbarkeit, Fütterung und Herdenmanagement vertieft, damit der Besamungstechniker der kompetente Ansprechpartner rund um die Kuh ist und bleibt.
Das Züchtervirus
Die vielseitige Aus- und Weiterbildung kann aber dennoch nicht das „Züchter-Virus“ ersetzen, das jeder Besamer und jede Besamerin haben muss: „Du bekommst weiche Knie und dein Herz klopft, wenn du eine schöne, ausgewogene und funktionelle Kuh siehst“ (Zitat eines altgedienten Besamers).
Diese Einstellung motiviert alle im Besamungsdienst mitzuhelfen, für jeden „ihrer“ Betriebe die passende Kuh zu züchten.
Fachliche Fragen zur Ausbildung
Fachliche Fragen zur Ausbildung beantwortet Dir gerne:
Stefan Buri, Teamleiter Reproduktion
Organisation Besamungsdienst bei Swissgenetics
Das Kerngeschäft von Swissgenetics ist die Selektion, die Produktion, der Verkauf und die Übertragung von hochwertiger Rindviehgenetik. Über 240 Besamungstechniker und -technikerinnen und rund 80 Vertragsbesamer und -vertragsbesamerinnen (vorwiegend Tierärzte) sind an 365 Tagen im Jahr für die Kunden unterwegs.
Besamungsregionen
Der Besamungsdienst bei Swissgentics ist in vier Besamungsregionen (Romandie, Zollikofen, Mülligen, Bütschwil) aufgeteilt.
Die Führung der Regionen obliegt den Regionalleitern. Diese sind verantwortlich für die Besamungstechniker, -technikerinnen und Vertragsbesamer in ihrer Region. Sie sind daher Ansprechpartner für alle Fragen zur Anstellung im Besamungsdienst bei Swissgenetics:
Region Romandie (Westschweiz): Philippe Gremaud
Region Zollikofen (Berner Mittelland): Martin Wälti
Region Mülligen (Aargau / Zentralschweiz): Bruno Käslin
Region Bütschwil (Ostschweiz / Südostschweiz): Michael Böhi
Fragen im Personalbereich: Mail an HR Swissgenetics